Chronik

Der Bezirksverband Werdenfels wurde im Jahr 1954 von Heinz Wohlmuth, Hans Hübner, Josef Kurz und Anton Rutz gegründet.

Bereits im selben Jahr fand  in Oberammergau der erste Dirigentenkurs statt. Ins Leben gerufen hat diese Kurse Hans Hübner, Musikmeister in Garmisch-Partenkirchen, der, so ist aus regem Schriftverkehr dieser Zeit zu entnehmen, die treibende Kraft der Blasmusikszene im Werdenfels Land war.

Zum ersten Bezirksleiter wurde Anton Rutz aus Oberammergau gewählt, dem Anton Listl aus Garmisch-Partenkirchen im Amt nachfolgte. Bezirksdirigent wurde Hans Hübner nach kurzer Amtszeit von Josef Kurz aus Mittenwald.

Dass der Oberbayerische Musikbund, so die damalige Bezeichnung des Musikbundes von Ober- und Niederbayern, auch schon den Musikkapellen beratend zur Seite stand, bestätigt eine Anfrage der Musikkapelle Ettal von 1958. Hierin wurde um Rechtsauskunft über Vergnügungs- und Lustbarkeitssteuer gebeten. Es lag eine Anzeige der Gemeinde wegen Steuerhinterziehung bei einer Faschingsveranstaltung vor.

1961 fand in Farchant das erste Bezirksmusikfest statt. Als ein, erstmals nicht unter organisatorischer Mitwirkung beziehungsweise unter der Führung von Trachtenvereinen stehendes Großereignis war diese Veranstaltung in ihrer Zielorientierung ein reines Musikfest. Hier bekam der Massenchor seinen eigenen Stellenwert, war dieser, mitunter spontane, Zusammenschluss mehrerer Musikkapellen zum Zwecke gemeinsamen Musizierens bislang lediglich auf Trachtenfesten zu hören.

Die hierdurch ausgelösten, regen, Diskussionen werden beispielsweise in einem Brief von Hans Hübner an Heinz Wohlmuth dokumentiert, in dem dieser schließt mit den Worten "mit besten Grüßen aus dem „Werdenfelser Zirkus“".

Seit dieser Zeit hat sich zwischen Musikkapellen und Trachtenvereinen ein harmonisches und gleichberechtigtes Miteinander entwickelt.

Die Zeit ab dem Jahr 1969 prägten Namen wie Ludwig Hölz, Ralf Reisek, Stefan Heilmann und Baptist Öttl aus Farchant.

Bis zu seinem Tod im Jahr 1984 hat Hans Hübner unzählige Instrumentalkurse und Dirigentenkurse organisiert und durchgeführt.

In den 80iger Jahren brachten Peter Spanier, Hans Neuner, Roland Eisenach, Ernst Hoffmann und Wilhelm Stückl wieder frischen Wind in den Bezirk. Auch Marcus Hölzl, Georg Göstl und Max Bach waren während dieser Zeit aktiv tätig.

Neben den angebotenen Kursen wurden Musikfeste in Farchant, Bad Kohlgrub, Unterammergau, Oberammergau, Uffing, Wallgau, Altenau, Garmisch, Murnau, Bad Bayersoien und Ohlstadt durchgeführt.

Als Aushängeschild des Bezirkes Werdenfels kann man mit Stolz das Bezirksorchester Werdenfels bezeichnen. Unter der Leitung von Ernst Hoffmann und seines Stellvertreters, Markus Hölzl, wurde dieses Orchester 1996 erstmals aufgestellt. Das zu besonderen Anlässen spielende Orchester konnte 1998 mit den Bezirksdirigenten Michael Bocklet, Markus Hölzl und dem Ehrendirigenten Ernst Hoffmann erneut auftreten. 2001 war dann der nächste herausragende Termin mit Michael Bocklet, Josef Felix und Ernst Hoffmann.

Zum 50-jährigen Jubiläum sorgte das Bezirksorchester unter Stabführung von Michael Bocklet, Leszek Zebura und Ernst Hoffmann erneut für eine positive Darstellung der musikalischen Arbeit des Bezirks Werdenfels.

Seit seiner Gründung im Jahr 1954 ist der Bezirksmusikverband für alle Mitgliedskapellen beratend und fördernd tätig. Hierzu zählt vor allem, die Jugend für die Blasmusik zu begeistern und dabei zu unterstützen, die im Raum Werdenfels beheimatete musikalische Literatur zu erhalten, zu pflegen und weiter zu entwickeln.